Die Erlösentwicklung und Prognoseperformance im aFRR
Im dritten Quartal 2025 zeigte sich die Entwicklung auf den aFRR-Märkten deutlich wechselhafter als im starken Vorquartal. Nach einem spürbaren Rückgang im Juli und einer teilweisen Stabilisierung im August brachte der September eine deutliche Erholung mit spürbar steigenden Erlösen. Für unsere FlexPowerHub Kunden bedeutete das insgesamt ein positives Quartalsergebnis mit stabilen Bezuschlagungsquoten, solider Prognoseperformance und klaren Erlöszuwächsen zum Quartalsende.
Im Juli verzeichneten sowohl Deutschland als auch Österreich spürbare Rückgänge bei den Erlösen im aFRR−: In Österreich lagen sie rund 38 % unter dem Vormonat, in Deutschland bei −35 %. Während sich in Österreich auch Prognoseperformance und Bezuschlagungsquote leicht verschlechterten, entwickelte sich die Lage in Deutschland deutlich positiver. Hier stieg die Prognoseperformance um über 7% und die Bezuschlagungsquote kletterte auf beeindruckende 97,85 %.
Im aFRR+ fielen die Erlöse in beiden Ländern ebenfalls, jedoch deutlich moderater. Besonders bemerkenswert war in Österreich die nahezu perfekte Prognoseperformance von 99,87 %. Auch in Deutschland konnte die Performance im Vergleich zum Vormonat gesteigert werden, begleitet von leicht wachsenden Bezuschlagungsquoten.
Der August brachte schließlich eine vorsichtige Erholung im aFRR−. In Österreich stiegen die Erlöse leicht um 6 %, in Deutschland fiel das Plus mit 18 % deutlicher aus. Die Prognosequalität blieb auf gutem Niveau, während sich die Bezuschlagungsquoten in beiden Ländern stabil bzw. positiv entwickelten. In Österreich könnte hier ein Anstieg auf fast 89 % beobachtet werden, während sie in Deutschland unverändert hoch bei knapp 98 % blieb.
Im Gegensatz dazu setzte sich im aFRR+ der rückläufige Trend bei den Erlösen fort. Dennoch konnten wir sowohl in Österreich als auch in Deutschland erneut bei den Bezuschlagungsquoten zulegen. In Deutschland erreichte FlexPowerHub sogar ein neues Hoch von knapp 99 %. Auch wenn die Prognoseperformance in beiden Ländern etwas nachgab, blieb sie insgesamt solide.
Im September zeigte sich auf den aFRR-Märkten wieder ein deutlich positiverer Trend. In beiden Ländern konnten mit FlexPowerHub spürbar höhere Erlöse erzielt werden als im Vormonat. Während sich die Entwicklung in Österreich insgesamt stabil und ausgewogen zeigte, fiel die Dynamik in Deutschland deutlich stärker aus.
Im aFRR− stiegen die Erlöse in Österreich um rund 32 % auf 13.384 €/MW/h, begleitet von einer stabilen Bezuschlagungsquote von 88,33 % und einer leicht verbesserten Prognoseperformance von 97,31 %. In Deutschland fiel der Zuwachs mit rund 44 % auf 17.242 €/MW/h noch deutlicher aus. Die Bezuschlagungsquote blieb auf hohem Niveau bei 96,11 %.
Im aFRR+ konnten in beiden Ländern ebenfalls deutliche Steigerungen erzielt werden. In Österreich verdoppelten sich die Erlöse nahezu auf 15.068 €/MW/h, während sie in Deutschland mit 16.812 €/MW/h ebenfalls fast doppelt so hoch wie im August lagen. Trotz des starken Wachstums gingen die Bezuschlagungsquoten in beiden Ländern leicht zurück und auch die Prognoseperformance zeigte sich schwächer. Insgesamt profitierte FlexPowerHub jedoch klar von der hohen Marktdynamik und konnte das Quartal mit einem deutlichen Erlösanstieg abschließen.
Retrieval Rate Forecast – neue Prognosen für Marktentscheidungen in Echtzeit
Aktuell arbeiten wir an unserer neuen Retrieval Rate Forecast, die die Abrufwahrscheinlichkeit im Regelenergiemarkt präzise vorhersagen soll. So liefern wir unseren Kunden ein weiteres Prognosetool, um ihre Gebotsstrategien gezielt an das aktuelle Marktverhalten anzupassen und dadurch Erlöse zu steigern und Risiken zu minimieren.
Das Projekt wird im Rahmen einer Forschungskooperation umgesetzt und von der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) unterstützt. Es verläuft äußerst erfolgreich, und erste Ergebnisse zeigen, dass die neuen Prognosemodelle Aktivierungswahrscheinlichkeit deutlich präziser abbilden. Davon profitieren insbesondere Batteriespeicher, deren Wirtschaftlichkeit stark von einer verlässlichen Einschätzung künftiger Aktivierungen abhängt.
Mit dem Retrieval Rate Forecast schaffen wir eine neue Grundlage für datengetriebene Marktentscheidungen und bauen damit die Automatisierungs- und Optimierungsfunktionen von FlexPowerHub weiter aus.
Multi-Market-Optimierung im Fokus
Im dritten Quartal haben wir weitere Fortschritte bei der technischen Integration externer Systeme gemacht. Ziel ist es, die automatische Vermarktung über mehrere Märkte hinweg noch effizienter und verlässlicher zu gestalten. Besonders freuen wir uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit KISTERS und KYOS, die beide wertvolle Bausteine zur Multi-Market-Optimierung beitragen.
Gemeinsam mit KISTERS ist eine Lösung entstanden, die alle Schritte von der Prognose über die Flexibilitätsbewertung bis hin zur Gebotsabgabe in einem durchgängigen Prozess abbildet. Die Daten fließen dabei direkt in unsere Systeme, sodass Gebote automatisiert und in Echtzeit generiert werden können. Betreiber erhalten dadurch mehr Transparenz und gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Anlagen verlässlich und mit minimalem manuellem Aufwand am Markt zu platzieren.
Auch die Kooperation mit KYOS entwickelt sich sehr positiv. Durch die Kombination der Optimierungsmodelle von KYOS mit unseren Prognosetools entsteht eine Lösung, die sowohl für den Regelenergiemarkt als auch für den Großhandelsmarkt nutzbar ist. Die Integration erfolgt über standardisierte Schnittstellen und lässt sich unkompliziert an bestehende IT-Strukturen anpassen. Besonders profitieren hier Betreiber von Batteriespeichern, die zunehmend in mehreren Märkten parallel agieren wollen.
Unsere Kooperationen geben unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ihre Flexibilitäten noch gezielter und mit deutlich weniger Aufwand zu vermarkten. Durch die enge Verzahnung von Prognose, Optimierung und Automatisierung entstehen praxisnahe Lösungen, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch über unsere direkte Arbeit hinaus Beachtung gefunden haben und in mehreren Fachmedien aufgegriffen wurden.
